Kiss ist eine US-amerikanische Hard-Rock-Band, gegründet 1973 in New York. Mit über 80 Millionen weltweit verkauften Alben zählt die Gruppe zu den erfolgreichsten Rockbands.Die Bandmitglieder fielen besonders durch ausgefallene, individuelle Kostüme auf und zeigten sich bis 1983 in der Öffentlichkeit nur geschminkt, wobei jedes Bandmitglied eine eigene, festgelegte Schminkmaske hatte (The Demon, The Starchild, The Spaceman, The Cat). Die Gesichter waren weiß geschminkt. Die aufgemalten Masken waren schwarz oder silbern (bei Ace Frehley). Peter Criss hatte beispielsweise die Maske einer Katze. Paul Stanley trug neben der plakatweißen Gesichtsgrundierung (die sein kantiges Kinn betonte) stets einen blutrot angemalten Mund und einen schwarzen Stern um das rechte Auge. Auf die Frage, warum sie geschminkt auf die Bühne gegangen seien, sagte Stanley 1994: „Eigentlich nur, weil wir das spaßig fanden. Natürlich schockierten wir die Leute mit diesen wilden Farben im Gesicht. Aber wir lachten darüber. Und bekamen genau die Aufmerksamkeit, die wir wollten.Die Ursprünge von Kiss lassen sich zu der New Yorker Rock-'n'-Roll-Band Wicked Lester zurückverfolgen. Im Jahr 1972 lernten sich der Grundschullehrer Gene Klein alias Gene Simmons und der Taxifahrer Stanley Eisen alias Paul Stanley kennen und entschieden, zusammen Musik zu machen. Zunächst übernahmen sie in einigen Bands Backing Vocals, bevor sie Wicked Lester gründeten. Simmons und Stanley entließen die anderen Mitglieder der Gruppe, nachdem Epic Records Ende 1972 ein selbstproduziertes Album der Band abgelehnt hatte.
Nach dem Abgang der Bandmitglieder antwortete Simmons auf eine Suchanzeige im Rolling Stone, die von Schlagzeuger Peter Criss stammte, der nach einer Band suchte. Criss absolvierte ein erfolgreiches Vorspielen und stieg bei Wicked Lester ein. Im Januar 1973 kam Paul „Ace“ Frehley als Leadgitarrist dazu. Im gleichen Monat änderte man den Gruppennamen und nannte sich fortan Kiss. Die Namensänderung wird Stanley zugeschrieben, während der Einfall, die Siegrunen im Logo zu benutzen, von Frehley stammte. Gene Simmons sagte dazu später: „Wir waren keine Nazis. Das hatte nichts mit der SS zu tun. Ich bin schließlich Jude.Dressed To Kill erzielte zwar bessere Verkaufszahlen als die beiden Vorgängeralben, aber es waren vor allem die exzessiven Live-Auftritte der Band, die Kiss bekannt machten. Zu den Showeinlagen der Gruppe während ihrer Konzerte gehörten das „Blutspucken“ des Bassisten Gene Simmons (wobei das Blut aus einer Mischung von Joghurt und Lebensmittelfarbe bestand) und das ebenfalls von Simmons vorgeführte Feuerspucken. Zu den geschminkten Gesichtern und langen, schwarz gefärbten Haaren trugen die Bandmitglieder stets aufwändig gestaltete Phantasiekostüme und hohe Plateau-Schuhe.Das Instrument des Leadgitarristen Ace Frehley ging während eines Solos scheinbar in Flammen auf (entsprechende Effekte waren in die Gitarre eingebaut); das in die Höhe aufsteigende Podest des Schlagzeugers Peter Criss sprühte Funken. Zu Paul Stanleys Bühnenshow gehörte, unterstützt durch pyrotechnische Effekte, das Zertrümmern seiner Gitarre im Stile Pete Townshends.Demaskiert
Um ihr Album Lick It Up zu bewerben, beschloss die Gruppe 1983, bei einem Live-Auftritt im Musiksender MTV ungeschminkt aufzutreten. Dieser Auftritt hatte die beabsichtigte Wirkung und das Album verkaufte sich besser als die beiden Vorgänger.
Es kam erneut zu einem Wechsel in der Besetzung. Der gerade neu in die Band gekommene Gitarrist Vinnie Vincent wurde im Mai 1984 entlassen und durch Mark St. John ersetzt. Im September 1984 kam das Album Animalize auf den Markt und war ähnlich erfolgreich wie das Vorgängeralbum. Kiss hatten mit den Titeln Heaven’s on Fire und Thrills in the Night erfolgreiche Singlehits und die Tour zum Album der Gruppe war gut besucht. Mark St. John erkrankte allerdings zu Beginn der Tournee an Arthritis und musste die Band verlassen. Bruce Kulick ersetzte ihn an der Leadgitarre und gehörte für die nächsten zehn Jahre zur Gruppe.
In der zweiten Hälfte der 1980er Jahre veröffentlichten Kiss eine Reihe erfolgreicher Alben, so erschienen im September 1985 Asylum, im September 1987 Crazy Nights, im November 1988 die Kompilation Smashes, Thrashes & Hits und im November 1989 schließlich Hot in the Shade. Bei der Crazy Nights Tour bediente Bruce Kulick bei Reason to Live ein Keyboard. Die restliche Zeit spielte Gary Corbett an Keyboards, allerdings hinter der Bühne hinter einem Vorhang versteckt. [5] Bei den RevengeTouren wurde neben Corbett Derek Sherinian als Keyboarder eingesetzt.Die Erfahrungen beim Auftritt mit Criss und Frehley bei der Unplugged-Show waren so positiv gewesen, dass die Gruppe 1996 in der Ur-Besetzung und wieder mit Make-Up auf die Kiss Alive/Worldwide Tour ging.
Kiss zogen bei der Vermarktung der Wiedervereinigung sämtliche Register. Die Kampagne startete am 28. Februar 1996 mit einem Auftritt bei der 38. Verleihung der Grammy Awards. Am 16. April 1996 lud die Gruppe zu einer Pressekonferenz an Bord der USS Intrepid in New York, wo sie ihre „Pläne zur Erringung der Weltherrschaft“ verkündete. Die Pressekonferenz, moderiert von US-Fernsehstar Conan O’Brien, wurde in 58 Länder übertragen. Am 28. Juni 1996 begann die Kiss Alive/Worldwide Tour mit einem Konzert im ausverkauften Tiger Stadium von Detroit. Bei den Auftritten in Deutschland und der Schweiz traten Die Ärzte im Vorprogramm auf.
Im September 1998 veröffentlichte die wiedervereinte Band das Album Psycho Circus. Obwohl es groß als das erste Album in der Originalbesetzung seit dem 1977er Album Love Gun vermarktet wurde, waren die tatsächlichen Beiträge von Frehley und Criss auf Psycho Circus nur minimal. Die meisten Leadgitarrenparts stammten von Tommy Thayer und Bruce Kulick. Die Schlagzeugparts wurden vom Studiomusiker Kevin Valentine eingespielt.1999 ging es der US-amerikanischen Profi-Wrestling-Liga WCW immer schlechter. Um die Zuschauerzahlen zu verbessern, kamen die Veranstalter auf die Idee, Kiss einzubinden. Man entwickelte die Figur des Demon, eines im Kiss-Stil verkleideten Wrestlers. Am 23. August traten Kiss bei Nitro auf und stellten den Demon vor. Zwei Wrestler verkörperten die Figur: Den ersten Auftritt hatte Brian Adams, danach trat Dale Torborg in der Maske des Demon auf. Das Konzept wurde bereits nach wenigen Wochen wegen Erfolglosigkeit aufgegeben.
Diskografie
